Corona-Zwangspause endet

Ab 1. Juli ist wieder Stammtisch-Zeit

Der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis Paderborn-Belleville (DAFK) startet nach der Corona-Zwangspause der letzten Monate langsam wieder ins Vereinsleben: Am Mittwoch, 1. Juli, soll der erste Stammtisch den Stillstand beenden.

Interessierte Mitglieder treffen sich um 17 Uhr zur nächsten Plauderstunde im Gasthaus Haxterpark an der Haxterhöhe 2. Wer dabei sein will, sollte nicht vergessen, beim Betreten und Verlassen des Gasthauses Mund- und Nasenschutz zu tragen. Es gibt an diesem Nachmittag sicher eine Menge zu erzählen.

Der letzte DAFK-Stammtisch lockte am 4. März zum geselligen Beisammensein. Im April, Mai und Juni mussten die monatlichen Treffen wegen Corona ausfallen. Auch im Ferienmonat August wird ein Stammtisch angeboten. DAFK-Mitglieder können sich den Termin schon vormerken: Mittwoch, 5. August, um 17 Uhr.

Für 2020 geplante Aktivitäten mit der Partnerstadt Belleville bzw. der Partnerorganisation Belleville Sister Cities liegen – unter anderem wegen der Reisebeschränkungen – weiterhin auf Eis. Auch in Illinois können gastronomische Betriebe inzwischen wieder Gäste bewirten. Das gilt auch für  das in auf dem Gebiet der Partnerstadt gelegene Hofbräuhaus St. Louis-Belleville.

Was Veranstaltungen des DAFK in Paderborn angeht, ist Präsident Kurt-Heiner Sprenkamp zuversichtlich, dass das wegen Corona ausgefallene Frühlingsfest „Dogwood“ im Herbst nachgeholt werden kann – auch wenn dann kein Dogwood-Busch mehr in voller Blütenpracht  zu bewundern ist. Geplant ist eine Busfahrt nach Rüthen-Kallenhardt, wo eine westfälische Whisky-Brennerei besichtigt werden soll. Anschließend ist ein Abendessen vorgesehen. Sobald ein Termin feststeht, wird der DAFK die Mitglieder informieren.

Corona: Jazzige Schätze nun im Netz

Jazzfreunde können nun im Netz dabei sein. Das digitale Festival startet am 29. Mai.

Drums´n´Percussion kommt zu Pfingsten
online: Auch Belleville ist digital dabei

Mitglieder des Freundeskreises erhalten das Ticket vergünstigt

Internationale Stars hatten sich angekündigt, selbst eine Abordnung von Schlagzeugern aus der Paderborner Partnerstadt Belleville wollte kommen. Alles war vorbereitet, dann kam Corona: Eigentlich sollte über Pfingsten die neunte Auflage des größten europäischen Schlagzeugfestivals Drums´n´Percussion im Heinz Nixdorf-Museums-Forum (HNF) an der Fürstenallee über die Bühne gehen. Doch der künstlerische Leiter Uli Frost und sein Team von Drums’n‘Percussion Paderborn e. V. haben aus der Not eine Tugend gemacht und ein digitales Festival auf die Beine gestellt. Jazzfreunde können es von Freitag, 29. Mai, bis Pfingstmontag, 1. Juni,  am Bildschirm daheim genießen.

Ihr Konzert geht am Pfingstsonntag auf Sendung: Die Drumbassadors in Aktion.

Die Live-Version des Festivals soll vom 15. bis 18. Oktober 2020 im HNF nachgeholt werden. Uli Frost ist Mitglied des erweiterten Vorstandes des DAFK. Die Partnerorganisation Belleville Sister Cities (BSC) unterstützt das kleinere Schwester-Festival Drums’n’Percussions Belleville, das im jährlichen Wechsel mit Drums’n’Percussion Paderborn in der Partnerstadt im Mittleren Westen ausgerichtet wird.  

In den letzten Wochen wurden im Produktionsstudio von Uli Frost viele Stunden lang Konzerte gesichtet, abgemischt und die Videos aufgearbeitet. Es handelt sich um bisher unveröffentlichte Schätze aus dem Klang- und Bildarchiv bisheriger Festivals. Inzwischen steht das Programm der digitalen Variante fest, und  Fans guter Musik können sich zu Pfingsten auf diese bisher unveröffentlichten Schätze aus dem Videoarchiv freuen. Diese Konzerte werden ergänzt durch neue Workshopbeiträge aus Nashville, Los Angeles und aus Paderborns Partnerstadt Belleville.

Zu sehen sind im Netz Weltstars des Schlagwerks, die in Paderborn teils legendäre Konzerte mit ihren Bands abgeliefert haben. Den Auftakt des Online-Festivals bildet am Freitag, 29. Mai, um 19.30 Uhr das bislang unveröffentlichte zweistündige Konzert aus dem ausverkauften HNF mit Ricky Lawson (Eric Clapton, Steely Dan), dem Pianisten Philippe Saisse (Al Di Meola), dem Sänger Alex Ligertwood (Carlos Santana) und dem Bassisten Dan Lutz (Michael Bublé).

Am Samstag, 30. Mai werden Workshopbeiträge gesendet und um 19.30 Uhr folgt das Worldpercussion-Konzert mit Hakim Ludin und Lenny Castro (Toto) sowie dem Genesis-Schlagzeuger Chester Thompson und seinem Jazztrio.

Es folgen am Pfingstsonntag, 31. Mai Rückblicke von Konzerten mit den Drumbassadors, Tal Bergman (Joe Bonamassa) und dem Drummer Oli Rubow (Helmut Hattler) unter dem Motto „Akustik meets Computer“.

Am 1. Juni 2020 kommt es neben den Workshops bereits um 18 Uhr zum Finale mit Ian Paice (Deep Purple), Pete York (Spencer Davies Group) sowie Joe Porcaro und Emil Richards zusammen mit den Paderborner Musikern Volker Kukulenz und Urs Wiehager-Dietz. Zum Ausklang des Festivals wird eine Jam Session gesendet.

Während der Digitalvariante von Drums´n´Percussion Paderborn werden mehrere Live-Interviews mit den Künstlern ins Programm genommen.

Da Musik und Kultur auch im Onlinezeitalter einen Wert haben, wird das Onlinepaket nicht kostenlos gesendet. Der Zugang zum Onlinestream kann für 5 Euro auf der Internetseite von Drums’n’Percussion  erworben werden. Mitglieder des Deutsch-Amerikanischen Freundeskreises erhalten ebenso wie Mitglieder des Jazz-Clubs Paderborn e. V.  den Zugang zum ermäßigten Preis von 4 Euro.

Hier geht es direkt zum Onlineticket: https://drumsandpercussion-shop.de/Konzert-Tickets/4-Online-Konzerte-MITGLIEDERTICKET-DnP-DAFK-29-05-2020-30-05-2020-31-05-2020-und-1-06-2020-jeweils-um-19-30-Uhr.html

Ein kleiner Eindruck von den kommenden Konzerten in Vorschauen auf YouTube:

Planungen für 2020:

Kommunalpolitische Zwangspause: Noch ist keine Entscheidung über die vom DAFK gewünschte Namensgebung für das Gelände zwischen Paderhalle und Mühlenstraße gefallen. Foto: Wolfgang Stüken

Corona macht dicken Strich durch
zahlreiche Partnerschafts-Aktivitäten

2020 kein Schüler- und Jugendaustausch, kein Dogwood, keine 30-Jahr-Feier

Das Corona-Virus macht weltweit einen Strich durch viele Pläne. Auch die beiden Partnerstädte Belleville (USA) und Paderborn (Deutschland) sind davon betroffen. Die beiden Partnerschaftsorganisationen Deutsch-Amerikanischer Freundeskreis Paderborn-Belleville (DAFK) und Belleville Sister Cities (BSC), die von den Präsidenten Heiner Sprenkamp und Wayne Reichling geleitet werden, haben kurz vor Ostern angesichts der Pandemie einvernehmlich alle  Besuchsaktivitäten, die für dieses Jahr geplant sind, auf 2021 verschoben. Auch andere wichtige Termine sind gestrichen oder auf unbestimmte Zeit vertagt. Auch die beliebten monatlichen Stammtische des DAFK im Gasthaus „Haxterpark“ müssen pausieren.

Am 8. Juli sollte in Düsseldorf das Flugzeug einer US-Luftfahrtgesellschaft mit den Teilnehmern des diesjährigen Jugendaustausches aus Belleville landen. Zwölf Jugendliche und zwei Betreuer aus der Partnerstadt wollten bei dieser dreiwöchigen Begegnung in Paderborn dabei sein. Paderborner Teilnehmer des Jugendaustausches 2019, der in Belleville stattfand, wollten mit ihren Eltern die Gastgeberrolle für die Jugendlichen aus Belleville übernehmen. Diese Familien und die DAFK-Jugendbeauftragte Uta Hoischen sowie Schatzmeister Erwin Schlenger waren längst dabei, Pläne für einen abwechslungsreichen Paderborn-Aufenthalt zu schmieden. Eine mehrtägiger Ausflug in die Hauptstadt Berlin sollte wie bei Jugendbegegnungen früherer Jahre auch 2020 ein Höhepunkt werden. Das Jugendhotel an der Spree war längst gebucht. 

Dieser Tag jährt sich zum 30. Mal: Die damaligen Bürgermeister Richard Brauer (Belleville, links) und Wilhelm Lüke (Paderborn) unterzeichneten am 2. September 1990 im Paderborner Rathaus feierlich den Partnerschaftsvertrag.
Foto: Otmar Allendorf

Betroffen von der Corona-Streichliste ist auch der diesjährige Schüleraustausch Paderborn-Belleville. Vier Oberstufenschüler aus dem Kreis Paderborn wollten im August für drei Monate in den Süden von Illinois reisen, um an Schulen in Belleville und im Nachbarort Freeburg Erfahrungen im Schulalltag amerikanischer Highschools zu sammeln. Zu ihren Gastgebern in der Kreisstadt Belleville und Umgebung haben sie bereits per E-Mail oder Whats-Up Kontakt geknüpft. Die Vorfreude auf ein erlebnisreiches Vierteljahr war groß. In diesen Wochen sollten ihre Flüge gebucht werden.

Vom Aus für die Planungen für 2020  betroffen ist auch der für den Sommer vorgesehene Gegenbesuch von fünf jungen Leuten aus Belleviller Gastgeberfamilien des Schüleraustausches  2019. Für jeweils mehrere Sommerwochen wollten sie ihre Freunde in Paderborn besuchen und gemeinsam mit ihnen und ihren Eltern interessante gemeinsame Ausflüge durch „Good Old Germany“ unternehmen. 

Abgesagt ist auch der Paderborn-Besuch einer etwa 20-köpfigen Erwachsenengruppe aus der US-Partnerstadt, die zu Libori kommen wollte. Gern hätte Belleville’s Bürgermeister Markt Eckert, der mit seiner Ehefrau Rita kommen wollte, seinen Paderborner Amtskollegen Michael Dreier wiedergesehen. Für Wayne Reichling wäre es der erste Besuch in seiner neuen Funktion als Präsident von Belleville Sister Cities gewesen. Sein Amtsvorgänger und neue Vizepräsident Andy Gaa, Deutschlehrer in Belleville und in der Partnerstadt Koordinator des Jugendaustausches, wäre mit seiner Frau Melissa schon am 8. Juli als Betreuer-Ehepaar für den Jugendaustausch angereist.

Die Paderborn-Visite der BSC-Gruppe sollte unter einem besonderen Stern stehen. In Paderborn sollte nicht nur fröhlich Libori, sondern auch das 30-jährige Bestehen der über den „großen Teich“ reichenden drittältesten Paderborner Städtefreundschaft gefeiert werden. Diese Beziehung nahm mit der Unterzeichnung der Partnerschaftsverträge am 2. September 1990 durch die damaligen Bürgermeister Wilhelm Lüke (Paderborn) und Richard Brauer (Belleville) ihren Anfang.

Das 30-Jährige dieser Partnerschaft im kommenden Jahr nachzufeiern, wäre immer noch pünktlich: Denn auf amerikanischer Seite erfolgte die Vertragsunterzeichnung im Oktober 1991in Belleville  im Beisein einer Paderborner Delegation.

Für die Feier zu Libori 2020 dieses Jahres hatte sich der Deutsch-Amerikanische Freundeskreis etwas Besonderes ausgedacht. Drei Jahrzehnte Freundschaft mit Belleville sollten Anlass sein, in der Paderborner Innenstadt eine Straße oder einen Platz nach der „schönen Stadt“ Belleville zu benennen. Solche Wünsche nehmen in Paderborn den Weg über den Heimatverein. Der DAFK möchte das vom Maspernplatz und der Mühlenstraße aus zugängliche Gelände hinter der Paderhalle, das frühere Grundstück des Haxthausenhofes , das im Zuge der Neugestaltung des Mittleren Paderquellgebietes kräftig aufgewertet worden ist, gern als Belleville-Park oder Belleville-Garten bezeichnen oder zumindest einen durch dieses Gelände führenden Weg nach der Partnerstadt benennen. Der Heimatverein Paderborn unterstützt dieses Vorhaben und hat ein entsprechendes Votum an die Stadtverwaltung gerichtet. Nun müssen sich der Ausschuss für Bauen, Planen und Umwelt und/oder der Kulturausschuss sowie abschließend der Rat zu diesem Vorhaben äußern. Wegen der kommunalpolitischen Corona-Zwangspause lässt diese Entscheidung allerdings noch auf sich warten.

Der DAFK hätte gern am Vortag der Libori-Eröffnung gemeinsam mit den Bürgermeistern beider Städte das Namensschild enthüllt. Doch Corona macht auch durch alle Libori-überlegungen für 2020 einen dicken Strich. 

Der Leiter des Paderborner Kulturamtes, Christoph Gockel-Böhner, plante anlässlich des 250. Beethoven-Geburtstages für den 3./4.Juni das Projekt „Diesen Kuss der ganzen Welt“. Ein internationaler Chor mit Sängerinnen und Sängern aus allen Paderborner Partnerstädten sollte auf der Bühne der Paderhalle, unterstützt von der Nordwestdeutschen Philharmonie, die „Ode an die Freude“ aus dem vierten Satz der IX. Beethoven-Sinfonie  anstimmen. Auch Stimmen aus Belleville sollten dort erklingen. Besagter „Kuss“ ist vorerst nicht mehr möglich. Mehrere der beteiligten Chöre können wegen Corona nicht proben und haben eine Teilnahme abgesagt. Gockel-Böhner versichert: „Wir arbeiten jedoch daran das Projekt nachzuholen; denn es wird nach der Covid-19-Krise noch viel wichtiger sein, mit solchen Projekten das internationale Miteinander wieder zu feiern und voranzubringen. Schon jetzt ist ja gerade die ,Ode an die Freude‘ in der Krise zu einem Symbol geworden, damit nicht das Corona-Virus unser ganzes gesellschaftliches und internationales Miteinander zerstört.“

Noch ein anderes kulturelles Event ist betroffen: Die Partnerstadt Belleville hat ihr beliebtes Kunstfestival „Art on the Square“, das vom 15. bis 17. Mai stattfinden sollte, gestrichen. Dort sollte für Schüler und Studenten  der künstlerische Wettbewerb „Junge Leute sehen Belleville“ gestartet werden. Die besten Ergebnisse – Malerei, Collagen, Fotos und Videos – sollten im August in der Reihe „Forum Junger Künstler“ im Gewölbesaal des Neuhäuser Marstalls ausgestellt werden. Zwei Siegern des Wettbewerbs wollte das Paderborner Kulturamt eine Reise an die Pader spendieren. Auch diese Ausstellung steht nun auf wackligen Füßen – die als Preis winkende Reise ebenso.

Der Deutsch-Amerikanische Freundeskreises seinerseits musste seine Planungen für das diesjährige Frühlingsfest „Dogwood“ auf Eis legen. Per Bus sollte es im Mai nach Rüthen-Kallenhardt gehen, um eine westfälische Whisky-Brennerei zu besichtigen und anschließend in gemütlicher Runde zu speisen und zu feiern.

Wird Bellevilles neuer Bischof: Michael G. McGovern. Foto: Erzdiözese Chicago

Auch im kirchlichen Leben wirft Corona Terminpläne über den Haufen. Papst Franziskus hat Anfang April den Chicagoer Priester Michael G. McGovern (55) zum neuen Bischof von Belleville ernannt. Der Termin des feierlichen Amtsantritts – vermutlich im Spätsommer oder Herbst – steht wegen Corona in den Sternen. Der seit 2015 amtierende Belleviller Bischof Edward K. Braxton, der in seiner Bischofskirche bereits mehrere Paderborner Besuchergruppen willkommen geheißen hat, musste dem Papst vergangenen Jahr mit der Vollendung seines 75. Lebensjahres seinen Rücktritt anbieten. Der Papst hat dieses Gesuch akzeptiert.

McGovern, der aus Evergreen Park in Illinois stammt und im letzten Jahr sein silbernes Priesterjubiläum feiern konnte, ist gegenwärtig Pfarrer einer kleinen Gemeinde des Erzbistums Chicago in Old Mill Creek, wo er von seinen Pfarrangehörigen „Father Mike“ genannt wird. Er absolvierte seine Ausbildung zum Priester im St. Mary of the Lake Seminary in Mundelein. Der Ort ist nach dem Seminargründer, dem Chicagoer Erzbischof George William Mundelein  (1872-1939) benannt, einem Nachfahren von Amerika-Auswanderern der Paderborner Mündelein-Familie.

Die Diözese Belleville umfasst 28 Kreise des südlichen US-Bundesstaates Illinois und zählt 70.000 Katholiken. McGovern hat sich ihnen und den Priestern des Bistums in einer Videobotschaft per Internet vorgestellt. Eine Reise nach Belleville war wegen der Beschränkungen durch Corona noch nicht möglich.

Thanksgiving 2019

Ein paar Truthähne
waren diesmal aus Pappe

Thanksgiving 2019: Wieder „volles Haus“ beim Freundeskreis – und eine Premiere

Henrikes Mutter Johanne zeigt einen der von ihrer Tochter gebastelten Truthähne. Rechts DAFK-Jugendbeauftragte Uta Hoischen. Fotos: Schlenger/Hügemann

Als Henrike gleich nach ihrer Geburt 2014 von ihren  Eltern im Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis angemeldet wurde, war sie nicht nur das 500., sondern auch das jüngste DAFK-Mitglied. Mittlerweile ist sie mit Mama und Papa häufig beim monatlichen Stammtisch dabei, und auch mehrere Thanksgiving-Feste – die ersten friedlich schlummernd – hat sie besucht. Zum traditionellen Truthahn- oder Turkey-Dinner im November 2019 kam Henrike, inzwischen munteres und fröhliches Kindergartenkind und stolze Schwester eines kleinen Amerikareisenden in spe,  mit ein paar selbstgebastelten Truthähnen aus Pappe und Papier, die sie verschenkte. 150 Festgäste begrüßten Henrike mit Applaus. Uta Hoischen, als Jugendbeauftragte des DAFK-Vorstandes natürlich auch für die Kleinsten des Freundeskreises zuständig, stellte die vom Arm ihrer Mutter Johanne winkende Henrike und  einen ihrer Truthähne dem Publikum im Paderborner Restaurant „Zu den Fischteichen“ vor.

Volles Haus im Saal des Restaurants „Zu den Fischteichen“.

Es war das 30. Thanksgiving-Fest des Freundeskreises. Präsident Heiner Sprenkamp hieß unter den Teilnehmern wieder einmal mehr als 30 junge Leute und mehrere Gäste aus den USA, die als „Assistant Teacher“  eine Zeitlang an Schulen der Region arbeiten, willkommen.

Sprenkamp schaute auf die Anfänge des Festes zurück. Gründungspräsidentin Ellen Rost, die langjährige frühere Vizepräsidentin Maria Thomalla und der heutige Ehren-Geschäftsführer Dr. Otmar Allendorf hatten es 1989 ins Leben gerufen. In den USA ist Thanksgiving das nach oder neben Weihnachten beliebteste Familienfest des ganzen Jahres. An die 100 DAFK-Mitglieder waren schon bei der Premiere 1989 dabei. Gefeiert wurde das erste Thanksgiving des DAFK in der Gastronomie des „Ahorn-Sportparks“.

Ihr Publikum sparte nicht mit Beifall: Sängerin und Gitarristin Aena Pipecreek.

Schon seit vielen Jahren ist der Freundeskreis mit diesem festlichen Höhepunkt im Jahresprogramm inzwischen November-Stammgast im Fischteiche-Restaurant an der Dubelohstraße. Auch diesmal ließ das Team um Geschäftsführer und Küchenchef Dirk Tschischke keine Wünsche offen: 15 leckere Truthähne aus der Bratröhre machten ihren jenseits des Atlantiks brutzelnden „Kollegen“ alle festliche und kulinarische Ehre. Dazu wurden Kartoffeln, Rosenkohl, Stücke von Maiskolben , eine leckere Sauce und  Cranberries gereicht. Später wartete noch ein üppiges Nachtisch-Büffet auf die Gäste. Einmal mehr hatten Mitglieder des DAFK einen Tisch voller phantasievoller und köstlicher Desserts zu diesem Abend beigesteuert.

Lebhaftes Interesse fanden nicht nur die Leckereien für den Gaumen, sondern auch der  Jahreskalender, den der DAFK erstmals für 2020 aufgelegt hat. Heiner Sprenkamp stellte den Kalender vor . Jedes Monatsblatt zeigt Bildmotive aus der Paderborner Partnerstadt Belleville oder aus dem US-Bundesstaat Illinois, in dessen Süden die schöne Kreisstadt Belleville liegt. 

Einer der Jugendtische: Immer ein begehrter Platz zum Austausch neuer Informationen.

An mehreren Jugendtischen genossen Paderborner Teilnehmer des jährlichen, dreiwöchigen  Jugendaustausches mit Belleville den Festabend. Auch die jungen Leute, die 2019 oder in einem der Vorjahre für  drei Monate im Schüleraustausch zu Gast in die Partnerstadt waren, hatten sich eine Menge zu erzählen und viele Informationen auszutauschen. Denn es haben sich inzwischen aus dem Austauschprogramm zahlreiche Freundschaften über den großen Teich entwickelt, und manche privaten Reise- und Besuchspläne sind daraus erwachsen.

Berichteten über erlebnisreiche Monate: Diese vier Schülerinnen hatten an der Community Highschool im Belleviller Nachbarort Freeburg in das amerikanische Schulleben hineingeschnuppert.

Jugendbeauftragte Uta Hoischen reichte das Mikrofon an Merle Lippegaus, Nina Kotthoff, Franca Heege und Anna Salmen, die kurz nach ihrer Rückkehr vom Schüleraustausch 2019 begeistert ihre noch taufrischen Impressionen zum Gelingen des Abends beisteuerten.

Auch eine andere junge Frau hatte am Erfolg des Festes großen Anteil. Aena Pipecreek, im Rheinland lebende Sängerin und Gitarristin, steuerte bekannte Songs aus der amerikanischen Rock- und Popgeschichte und als Zugabe auch eine Komposition aus eigener Feder bei. Ihre aufmerksam lauschenden Zuhörer spendeten reichlich Applaus. Und weil der Name der aus Paderborn stammenden Musikerin ein englischer Künstlername ist, durfte noch lange nach ihrem Auftritt gerätselt werden, welche bekannte paderstädtische Gastronomenfamilie sich wohl hinter diesem Pseudonym verbirgt. . . 

Erhielten Blumen für ihr Engagement im geschäftsführenden Freundeskreis-Vorstand: Von links Vizepräsident Wolfgang Stüken, Präsident Heiner Sprenkamp und Schatzmeister Erwin Schlenger.

DAFK wieder mal unterwegs

Kaiserwetter, Craft-Bier und monumentale Geschichten

September-Fahrt zur Strate-Brauerei in Detmold und zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal an der Porta Westfalica

Die Paderborner Besuchergruppe vor dem historischen Brauereigebäude in Detmold. Foto: Schlenger

Bei sonnigem Kaiserwetter starteten die Teilnehmer gutgelaunt in Paderborn.  Präsident Heiner Sprenkamp begrüßte die Mitfahrer fröhlich und es ging es mit einem Bus zügig nach Detmold, wo die DAFK-Gruppe mit „Detmolder Royal“, dem beliebten Aperitif aus Pfirsichlikör und Weizenbier, empfangen wurde.                                                                          

Während der spannenden Führung durch das schlossartige, im neugotischen Stil errichtete Gebäude der Detmolder Brauerei mit seinem großzügigen, bunten, wunderbar gepflegten Gartenpark erfuhren alle interessante Details über die Geschichte des Unternehmens sowie die Kunst des Bierbrauens.

Kaisergruß ins Wesertal. Das restaurierte Denkmal an der Porta Westfalica. Die Baugerüste waren bereits für die wenige Tage später beginnende spektakuläre Reinigungsaktion aufgebaut. Foto: Sprenkamp

Die Privat-Brauerei Strate, in der das Bierbrauen Frauensache ist, gehört zu den größten unabhängigen Deutschlands im Familienbesitz. Renate Strate und ihre Töchter führen gemeinsam die Brauerei in der fünften Generation. Das innovative Unternehmen verfolgt seit Jahren die Strategie „In der Region, für die Region“. Aber es exportiert unter anderem auch auf die zu den USA gehörende Insel Guam und setzt darüber hinaus mit dem neuen Craft-Bier einen aktuellen Trend aus den Vereinigten Staaten um.                   

Es folgte das leckere Haxen-Mittagessen in der „Stratosphäre“, dem in alten Räumen perfekt neu gestalteten Veranstaltungslokal. Die Gruppe wurde zwischendurch immer wieder durch das Probieren neuester Bierkreationen begeistert und zu lockeren Gesprächen angeregt. Gestärkt und beladen mit diversen Bier- und Zubehörsouvenirs ging es mit dem Bus weiter zur Porta Westfalica.

Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal dort, das nach Plänen von Bruno Schmitz und Caspar von Zumbusch erstellt wurde, zeigt eine Statue Kaiser Wilhelms I. und wurde 1896 in Gegenwart seines Enkels Kaiser Wilhelm II. eingeweiht. Gabriele Sprenkamp begeisterte die Besuchergruppe unterwegs mit Hinweisen auf geschichtliche Zusammenhänge zwischen Kaiser Wilhelm I., Kaiser Wilhelm II. und den USA. So fiel Wilhelm I. im Jahre 1871 eine ehrenvolle außenpolitische Aufgabe zu, als er im Grenzkonflikt um die San Juan Islands zwischen den USA und Großbritannien das Gebiet schließlich den USA zusprach. Wilhelm II. schickte 1902 erfolgreich seinen Bruder Heinrich als Botschafter zu Präsident Theodor Roosevelt auf Rundreise in die Vereinigten Staaten und schenkte 1904 den USA eine Statue von seinem berühmten Vorfahren Friedrich dem Großen. Diese Ausführungen trafen auf großes Interesse der gut vorbereiteten Mitfahrer.

Am Denkmal angelangt, hatten alle Gelegenheit das imponierende Denkmal mit der kürzlich renovierten Ringterrasse und dem neuen Besucherzentrum zu besichtigen. Die Sonne strahlte weiterhin, und die Freundeskreis-Gruppe konnte den gewaltigen Panoramablick an der Weser zwischen Wiehengebirge und norddeutscher Tiefebene genießen.               

Unter den weltweiten Hinweisen auf  vergleichbare Monumente fanden sich im schicken Informationszentrum Darstellungen des Mount Rushmore in South Dakota und der Freiheitsstatue in New York. Im Panoramarestaurant „Wilhelm 1896“ erfreuten sich alle weiter an herrlichem Ausblick, köstlichem Kuchen, anregendem Kaffee und unterhaltsamen Gesprächen, bis der ereignis- und erfolgreiche Ausflug mit der gemütlichen Heimfahrt endete.