Belleville, Illinois
Belleville im US-Bundesstaat Illinois liegt 26 km südöstlich von St. Louis (Missouri). Südlich davon liegen die Orte Paderborn (Teil von Waterloo) und St. Libory.
Als Belleville am 27.3.1819 als Gemeinde amtlich registriert wurde, gab es nur 150 Bewohner. In den Jahren 1832 und 1833 kam eine größere Zahl deutscher Einwanderer mit akademischer Bildung, die von preiswertem Ackerland angelockt worden waren, und siedelten in Belleville und im Shiloh Valley. Diese “lateinischen Bauern” (Latin Farmers), wie sie genannt wurden, hatten einen tiefen Einfluss auf Belleville, wie wir es heute kennen.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts machte eine große Zahl von deutsch sprechenden Einwanderern Belleville zu einem deutschen Musterstädtchen. (Die erste englisch sprechende Pfarrgemeinde wurde erst 1866 gegründet.) Als Stadt wurde Belleville mit einer Bevölkerung von etwa 4.000 Personen im Jahr 1850 amtlich registriert. Die “lateinischen Bauern” konnten stolz sein auf den ersten Kindergarten im Land, einen Sängerbund und die Bücherei-Gesellschaft mit einer der ältesten Büchereien im mittleren Westen und der ältesten überhaupt in Illinois.
Paderborn, Illinois
Etwa 19 km südlich von Belleville liegt das Dorf “Paderborn”, heute ein Ortsteil von Waterloo. Im Jahr 1861 gab Pfarrer Wilhelm Busch der deutschen Siedlung “German Settlement of Prairie du Long” den Namen “Paderborn”.
1859 war eine katholische Kirche erbaut worden, die dem Hl. Michael geweiht wurde. Die Namen auf den Grabsteinen auf dem alten Friedhof neben der Kirche erinnern an die deutschstämmigen Einwanderer des 19. Jahrhunderts. Kirche und Gemeindesaal bilden heute zusammen mit einem Saloon das Zentrum des Ortes, der landwirtschaftlich geprägt ist.
Die Bewohner von Paderborn/IL. sind von Belleville aus in die Sister City-Aktivitäten mit der Stadt Paderborn eingebunden. Vor der Kirche gibt ein großes Schild darüber Auskunft.
St. Libory, Illinois
Die selbständige Gemeinde St. Libory liegt etwa 32 km südöstlich von Belleville.
Auch sie ist über Belleville in die Partnerschaft mit Paderborn einbezogen.
Im Jahr 1838 las der Präriepfarrer Caspar Heinrich Ostlangenberg (aus dem gleichnamigen Ort im ehemaligen Kreis Wiedenbrück) die erste hl. Messe in der Ansiedlung Oka, wo zahlreiche Einwanderer aus dem westfälischen Raum siedelten.
1874 wurde der Ort, der bis dahin Mudcreek (Schlammbach) hieß, umbenannt nach dem Patron der Pfarrkirche “St. Libory” (Hl. Liborius). Die stattliche katholische Kirche, geweiht am 24.10.1883, prägt auch noch heute das Erscheinungsbild des Ortes, in dem vor allem Landwirtschaft betrieben wird.
Die Gemeinde ist außerdem im Besitz eines Teils der Reliquien des heiligen Liborius.